Krieg oder Frieden

Ein Pflaster für den Frieden.

Es scheint bei den verschiedenen Meinungen in der Stadt tatsächlich um Krieg oder Frieden zu gehen. Kriegerdenkmal oder Mahnmal für den Frieden. Beides geht bisher noch nicht zusammen. Vielleicht jetzt doch: Mit einem Pflaster für den Frieden.

 

Mein Denkansatz sind die Kinder dieser Stadt, die Jugendlichen, die Zukunft. Was sehen sie in dem Denkmal, wenn sie nicht nachdenken: Krieger, und die auch noch sehr martialisch und heroisch dargestellt. Das ist natürlich dem unseligen Geist und Denken des Jahres 1938 geschuldet. Der Weg, wie u.a. auch vorgeschlagen, mit Kommentaren und Erklärungen allein zum Frieden zu führen, ist sehr lang und mühsam. Das Bild ist stärker, schneller, sagt eben mehr als 1000 Worte. Was also liegt näher als aus dem visuellen Symbol für Krieg ein visuelles Symbol für Frieden zu machen, eine Metamorphose sozusagen. Ein neues Bild, das eindeutig den Frieden heroisiert.

Vorher

Nachher

Beispiel: Saint-Pierre-d´Aurillac Colombe, France
Beispiel: Saint-Pierre-d´Aurillac Colombe, France

Jetzt also konkret:

„TAUSEND STEINE FÜR DEN FRIEDEN“

1000 Schüler aus Radolfzell, ausgestattet mit 1000 kleinen Friedenshämmerchen hämmern ein ganzes Wochenende öffentlich bei Licht und ohne Nebel an dem Kriegerdenkmal und schlagen es symbolisch in 1000 Stücke. Den Rest besorgen Steinmetz Profis.

Aus diesen 1000 Stücken – Muschelkalk ist ideal zum Pflasterlegen – werden symbolisch 1000 neue Steine geformt, die dann dazu dienen, die berühmte Friedenstaube von Picasso –La Colombe - als Mosaik zu verlegen. Weltweit das bekannteste Symbol für Frieden.

So wird physisch und auch symbolisch aus dem Kriegerdenkmal ein Mahnmal für den Frieden, aus dem Luisenplatz der Luisen-Friedensplatz.

Allen gleichzeitig zu Ehren, der Großherzogin Luise von Baden, den Kriegern, die sich durch den Krieg für den Frieden eingesetzt haben, aber vor allen Dingen zu Ehren der heutigen Kinder und Jugendlichen, die endlich einen Frieden verdient haben und die täglich gemahnt werden, sich dafür einzusetzen. Den ersten Schritt tun sie selbst mit ihrer Hammeraktion, mit ihrem „Hammer-Wochenende“. Sie helfen also direkt mit, für den Frieden ein Zeichen zu setzen.

Mein Kommentar: Nichts wird verschwiegen und vergessen, alles ist öffentlich und daher auch für eine großangelegte PR Aktion hervorragend geeignet. Weit über die Grenzen hinaus. Das täte Radolfzell mit seiner Vergangenheit wahrlich gut!

Es wäre schön, wenn alle Beteiligten, die das Sagen haben, über ihren Schatten springen könnten und so einer gemeinsamen Lösung zustimmten, mit einer klaren Frieden aussendenden Botschaft der Einstimmigkeit.

 

 

© Claus von Lengerke